
Die wichtige Aufgabe von Trauerbegleitern
Viele Menschen, die einen geliebten Menschen verloren haben, fühlen sich mit ihrer Trauer allein gelassen. Doch das müsse nicht so sein, meint die erfahrene Trauerbegleiterin Chris Paul. Im Gespräch mit der „Apotheken Umschau“ betont sie, wie wichtig es sei, in solchen Zeiten auf verständnisvolle und rücksichtsvolle Mitmenschen zählen zu können. Nur so lasse sich der oft langwierige Weg durch die Trauer bewältigen.
Zuhören und Präsenz zeigen – das kann schon reichen
Chris Paul unterstützt Menschen, die besonders schwierige Verluste erlitten haben – etwa durch gewaltsames Geschehen oder wenn es keine Möglichkeit zum Abschiednehmen gab. Solche Umstände erschwerten den Trauerprozess erheblich. Auch enge Bindungen zum Verstorbenen oder ungelöste Konflikte könnten die Trauer intensivieren. Zudem weist sie darauf hin, dass körperliche Beschwerden wie anhaltender Schlafmangel ein ernstes Anzeichen dafür sein können, dass Trauer zur Belastung wird.
Im Alltag erlebe sie oft, dass sich viele unsicher im Umgang mit Trauernden fühlten. Häufig sei die Angst groß, etwas Falsches zu sagen. Sie rät dazu, mit einer ehrlichen Haltung und frei von Eitelkeit zu helfen – nicht mit dem Wunsch nach Dankbarkeit, sondern aus echter Anteilnahme heraus. Schon einfache Gesten wie Dasein, Zuhören und Gespräche führten zu einem Gefühl von Normalität, das für Trauernde heilsam sei.
Die Verbindung bleibt bestehen
Trauer bedeute nicht, einen Menschen loslassen zu müssen. Zwar habe früher die Vorstellung dominiert, dass man emotionale Bindungen zum Verstorbenen kappen müsse, um im Leben weiterzukommen. Heute wisse man jedoch: Vielen Betroffenen helfe es, eine innere Verbindung zu den Verstorbenen aufrechtzuerhalten. Erinnerungen, Rituale oder besondere Zeichen wie ein Schmetterling oder ein Regenbogen würden oft als tröstlich erlebt.
Es sei völlig natürlich, weiterhin den Namen der verstorbenen Person auszusprechen oder Erinnerungsstücke wie Schmuck zu tragen. Manche suchten auch das Gespräch am Grab oder baten in Gedanken um Rat – all das könne zur inneren Heilung beitragen. Eine stabile emotionale Verbindung zu Verstorbenen wirke sich sogar positiv auf das Verhältnis zu den Lebenden aus, erklärt Paul.
Gut vorbereitet für den letzten Weg
Auch über das eigene Lebensende nachzudenken, sei ein wichtiger Schritt. Die neue Videoreihe „Abschied – dein Ratgeber für den letzten Weg“ der „Apotheken Umschau“ möchte dabei unterstützen. In elf einfühlsamen Folgen auf YouTube werden Themen wie Hospiz- und Palliativversorgung, der Sterbeprozess, der Umgang mit Trauer sowie selbstbestimmte Bestattung und Nachlassfragen behandelt. Weitere Informationen und die Videos finden sich unter www.a-u.de/!1292891.
Die vollständige Ausgabe 5B/2025 der „Apotheken Umschau“ ist derzeit in vielen Apotheken erhältlich. Weitere Artikel rund um Gesundheit gibt es auch auf www.apotheken-umschau.de sowie auf den Social-Media-Kanälen der Redaktion.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Wort & Bild Verlagsgruppe – Gesundheitsmeldungen, Apotheken Umschau“ 5B/2025/ Veröffentlicht am 23.05.2025